Doktorandenprojekt über Prädatoren im Havelländischen Luch

Titel: Raumnutzungsverhalten von Waschbär (Procyon lotor), Rotfuchs (Vulpes vulpes) und Europäischem Dachs (Meles meles) im Naturschutzgebiet Havelländisches Luch, Brandenburg

Art des Projekts: Doktorandenprojekt im Rahmen eines Promotionsstudiums am Lehrstuhl für Spezielle Zoologie der Humboldt-Universität zu Berlin

Autor: Dipl.-Biologe Marcus Wicke

Betreuer: Prof. Dr. Ulrich Zeller

Abgeschlossen: 2014

Über das Projekt

Im Rahmen dieses Projekts wurde untersucht, wie sich aktuelle Bemühungen zum Schutz bodenbrütender Vögel innerhalb des Naturschutzgebiets Havelländisches Luch auf die Lebensbedingungen der häufigsten Raubsäuger (Prädatoren) der Region auswirken. Dabei handelte es sich um den Waschbären (Procyon lotor), den Rotfuchs (Vulpes vulpes) und den Europäischen Dachs (Meles meles).

Mithilfe der Radio- und GPS-Telemetrie wurden dafür die Aktionsräume, Aktivitätszentren und Bewegungsmuster von Raubsäugern aufgedeckt, die zuvor gefangen und mit einem Sender versehen worden waren. Ergebnisse dieser Raumnutzungsanalyse waren vor allem Informationen zu Größe, Form und Überlappungsgraden einzelner Aktionsräume. Ergänzt um zusätzliche Bau- und Schlafplatzanalysen ließen sich daraus unter anderem Rückschlüsse auf die Dichteverteilung der Tiere ziehen und somit auch auf die Qualität der vorkommenden Habitattypen dieses Ökosystems in Bezug auf die untersuchten Prädatoren.

Die Daten zum räumlich-zeitlichen Verhalten der Tiere wurden in Beziehung zu den entsprechenden Habitattypen gesetzt, die auf einer teilweise satelliten-gestützten Biotopkartierung basierten. Auf diese Weise konnten Informationen über die Habitatpräferenzen der untersuchten Raubsäuger generiert werden, die einen Beitrag dazu leisten sollen, Konflikte zwischen Prädatoren und bodenbrütenden Vogelarten in diesem Gebiet zu verringern.